Frodos Keimlinge erforschen die Nahrungskette

Viel war zu tun. Topinambur (Heliantus tuberosus) mussten geerntet werden, neue Beete mussten angelegt werden, Pferdemist wurde eingebracht. Es gab keine Zeit für Berichte.

Amaragon wird von Godor, dem neuen Wachtroll geschützt. Über den Sommer ist er in Amaragon eingezogen. Wehe dem, der versucht Frodos Keimlinge zu ärgern oder in Amaragon böses anzurichten. Godor schickt Albträume, die die Nacht in Angst und Schrecken verwandeln und die Täter  wünschen lassen, nie versucht zu haben, Amaragon Schaden zuzufügen.

Godor, der Wachtroll

Der Herbst ist schon weit fortgeschritten in Amaragon. Frodos Keimlinge kümmern sich um Amaras Spiegel. Die elterlichen Heinzelleute reparierten ihn. Jetzt kann das Wasser wieder bis oben stehen. Eine Wasserpflanze ist eingezogen, die im nächsten Jahr im Teich Schatten spenden soll. Vielleicht zieht sie ja eine Teichnymphe an.

Das frische Wasser ist in einer Woche wieder richtig grün geworden. Was das wohl ist?

Emil entnimmt eine Wasserprobe. Frodos Keimlinge kommen gut mit Pipetten und Saugball zurecht.

July versucht kleine Wassergeister zu fangen

Thomas, Emily, Sophie Vincent und Emil kümmern sich um die Ausbeute.

Geistertransfer von Julys Fund in das große Einmachglas.

Schwere Arbeit die richtigen Tropfen von einem Gefäß in das andere zu pipettieren. Emily und Rudi sind schon recht gut darin.

Kleine Geister in trübem Wasser. Schon nach einer Woche ist der Teich voller Leben. Bei so viel Insektenlarven sollte es nicht lange dauern, bis sich dine Frosch einstellt.

Vincent kümmert sich um die Tiere im Boden

Ein Regenwurm (Lumbricus terrestris) und ein Engerling, die Larve des Maikäfers (Melolonta melolonta) wurden aus ihrem Schlaf geweckt,

….und Thomas hat den Überblick.

Wer ein Glas mitbrachte, kann sich ein Aquarium für Lebewesen der Nahrungskette zusammenstellen. Emily wird bei ihrem Aquarium von July und Sophie unterstützt.

Jeder kann es bauen. Die folgende Anleitung zeigt, wie es geht. Mit einer starken Lupe können nach einiger Zeit Algen, einzellige Lebewesen und mehrzellige Krebse beobachtet werden. Alle Lebewesen sind mikroskopisch klein.

Ein Miniaquarium für Mikroskopische Wasserlebewesen (aus Amara und Albert)

Albert wacht nach einem ruhigen und erquickenden Schlaf auf. Er duscht, putzt sich die Zähne und kommt in die Küche, gerade als Elfriede die dampfende Schokolade in seine Tasse gießt.

„Hast Du Lust, nachher ein kleines Aquarium zu bauen, in dem Du die Tiere der Nahrungskette beobachten kannst?“ fragt Elfriede so nebenbei.

„Ja, gerne,“ sagt er laut „gestern habe ich davon gelesen.“ Dass er die Nahrungskette am Vortag mit Amara und Chaya untersucht hat, muss Oma ja nicht unbedingt wissen. Woher weiß sie, dass die Nahrungstiere und die Nahrungskette so spannend sind?

Nach dem Frühstück holt Elfriede ein leeres, bauchiges Gurkenglas (1-2l ) aus ihrer Speisekammer. Der Boden ist mit kleinem, gewaschenem Aquariumskies (Korngröße ca 5 mm) bedeckt.

Gemeinsam gehen sie zu dem kleinen Teich, an dem Albert gestern saß. Elfriede gibt ihm einen Stock und er holt damit ein paar Algen und Wasserpflanzen heraus. Er steckt sie das Gurkenglas. Dann schöpfen sie Wasser aus dem Teich und gießen es in das Gurkenglas, bis es halb voll ist. Ein Teelöffelchen Bodengrund wandert auch in das Glas. Das macht das Wasser richtig trübe.

Elfriede verschließt das Glas und sagt zu Albert: „Das ist nur für den Transport, sonst sind wir naß bis wir daheim sind und im Glas ist kein Wasser mehr.“

Sie gehen zurück zum Haus. Elfriede öffnet das Glas, füllt es mit kaltem Leitungswasser auf, bis es zu etwa 2/3 gefüllt ist. Dann spannt sie ein Stück eines alten, engmaschigen Vorhanges um die Öffnung und befestigt es am Gurkenglashals mit einem Gummiband.

Nun kann Luft in das Glas aber – sollte sich eine Stechmücke im Glas entwickeln – diese nicht heraus.

Das Glas stellen sie in Alberts Zimmer in die Nähe des Fensters. Es ist dort hell aber die Sonne kann nicht auf das Glas scheinen. Auch ist es weit genug von der Heizung weg. Das Wasser soll so kalt wie möglich sein. Wenn es zu warm wird, wird der Sauerstoff knapp und die Tierchen verenden.

„So, jetzt kannst Du schauen.“ Sagt Elfriede und reicht ihm die schöne große Lupe, die er schon immer gerne benutzen wollte.

Albert freut sich sehr.

Er setzt sich vor das Glas und sucht das Wasser mit der Lupe ab. Ein kleiner platter Wurm mit einem dreieckigen Kopf gleitet über das Glas. Kleine Punkte zucken durch das Wasser oder rollen am Boden zwischen die Steine. Lustige Würmer, die mit der Lupe aussehen wie kleine Schlangen schwimmen im Wasser herum.l

Die Würzelchen von drei kleinen Wasserlinsen (Lemna Minor) ragen ins Wasser des Aquariums.

In den Bodengrund drückten sie ein paar Algenfäden. Im Kies stecken auch Triebe des ährigen Tausendblattes (Myriophyllum spicatum). „Jede Pflanze, die im Teich wächst hätten wir nehmen können.“ sagt Elfriede.

Über Nacht wurde das Wasser fast klar, die Schwebeteilchen fielen zu Boden und lagerten jetzt zwischen dem Kies.

Albert nimmt sich vor, das Aquarium jeden Tag anzusehen und zu schauen, was sich in dem Teichwasser entwickelt. Elfried wird sicher das Mikroskop herausholen und sie können die Tierlein und Pflänzling riesig groß sehen.

„An den Pflanzen können kleine Süßwasserpolypen (Hydra vulgaris) oder auch Amöben (Amoeba proteus) dran sein, oder andere kleine Tierlein, die wiederum Nahrung für größere Tiere sind.“ sagt Elfriede.

„Brauchen wir nicht eine Luftpumpe und eine Filter, wie in Opas Aquarium?“ fragt Albert.

„Nein, wenn die Pflanzen anwachsen und die Algen gedeihen, erzeugen sie genügend Sauerstoff, um die Tiere am Leben zu erhalten. Du wirst sehen, mit der Zeit bilden sich kleine Bläschen an den Pflanzen, das ist Sauerstoff, den die Tiere benötigen. Die Pflanzen bilden ihn aus Sonnenlicht und Kohlendioxyd, das die Tiere ausatmen. Das Aquarium ist in Ordnung, wenn das Wasser gut nach Teichwasser riecht. Wenn es anfängt nach fauligem Wasser zu riechen, ist etwas schief gelaufen und es muss weggekippt werden. Es liegt meist daran, dass das Wasser zu warm wurde“

„Im Bodengrund sind wohl die Pilze und Bakterien?“ fragt Albert.

„Ja, genau. Sie zersetzen die abgestorbenen Lebewesen.“

Elfriede gibt Albert ein kleines Büchlein. Auf seiner Vorderseite steht:

Alberts
Aquariumsbeobachtungen

„Hier kannst Du jeden Tag eintragen, was Du beobachtet hast. Du wirst sehen, dass sich die Bewohner, vermehren und, wenn alles gut geht, eine stabile Bevölkerung bilden. Viel Spaß.“

 

 

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